Kollektive Arbeitsweisen gewinnen im europäischen Architekturdiskurs wieder an Bedeutung – auch wenn diese Form der Arbeit nicht neu ist.

Der Vortrag geht der Frage nach, inwiefern diese Kollektive als Alternative zu klassischen Bürostrukturen gesehen werden können und das Potential haben, das Tätigkeitsfeld der Architekturpraxis zu erweitern und in andere Bereiche auszuweiten.

• Welche Potenziale, Herausforderungen und Grenzen zeichnen diese fluiden Netzwerke aus?
• Wie beeinflussen sich geteilte Verantwortung, Entscheidungsfindung sowie Themen und Inhalte in der Arbeit?
• Inwieweit unterscheiden sich diese alternativen Organisationsformen auch in ideeller, produktiver, und sozio-ökonomischer Hinsicht – wie z.B. Arbeitsbedingungen oder auch in bestimmten Wertevorstellungen von hierarchisch strukturierten Büros?

Das belgische Kollektiv 019 aus Gent ist als loses Netzwerk organisiert, arbeitet ohne starre Hierarchien und versteht seine Architekturproduktion als temporär, experimentell, interdisziplinär und prozessorientiert. Die Architekturprojekte sind soziale, politische und kulturelle Installationen, die aus einer kollektiven Energie heraus entstehen. Diese offenen, teilweise unfertigen Labore sind manchmal auch irritierende, störende Eingriffe, die unsere etablierte Praxis herausfordern und zum Nachdenken bringen können. In diesem Sinne möchte auch der Vortragsabend Diskussionsräume eröffnen: Das Kollektiv besteht vor allem auf die zusammen geführten Diskussionen, die alle Anwesenden in diesem Fall mehr miteinander als voneinander lernen lassen können.

Moderation: Matthias Winter

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